Musik, Sommerfeeling und Seezauber am Bodensee
Publikation: 29. August 2025, Jessy Thür
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Wenn Mitte September in Zürich das Volksfest der besonderen Art stattfindet, ist eines klar: Es ist wieder Zeit für das Knabenschiessen. Vom 13. bis 15. September 2025 verwandelt sich das Albisgütli in einen pulsierenden Treffpunkt für Jung und Alt. Was auf den ersten Blick wie ein klassisches Volksfest wirkt, hat eine tief verwurzelte Tradition und ist ein fester Bestandteil der Zürcher Identität, mit einer über 130-jährigen Geschichte.
Das Knabenschiessen ist weit mehr als nur Chilbi, Zuckerwatte und Fahrgeschäfte. Der Ursprung geht zurück ins Jahr 1889, als erstmals ein offizieller Schiesswettbewerb für Zürcher Schüler stattfand. Ziel war es, den Schiesssport bei Jugendlichen zu fördern und Verantwortungsbewusstsein zu stärken. Seit 1920 findet der Anlass auf dem Albisgütli statt, und im Laufe der Jahre entwickelte sich das Event zu einem der grössten Jugendfeste der Schweiz.
Was ursprünglich nur Jungen ("Knaben") offenstand, wurde 1991 durch einen wegweisenden Entscheid des Zürcher Stimmvolks verändert, seither dürfen auch Mädchen am Schiesswettbewerb teilnehmen. Dieser Schritt brachte das Knabenschiessen näher an die heutige Zeit und machte es inklusiver.
Im Mittelpunkt steht nach wie vor der Schiesswettbewerb für Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren, die in Zürich zur Schule gehen oder dort wohnen. Geschossen wird mit dem Sturmgewehr 90, unter fachkundiger Anleitung und mit strengen Sicherheitsvorkehrungen. Das Ziel: Die besten Jungschützinnen und Jungschützen des Jahres zu ermitteln.
Der Gewinner erhält den Titel Schützenkönig oder Schützenkönigin, eine begehrte Auszeichnung, die in Zürich hohes Ansehen geniesst. Neben Ruhm und Ehre winken auch attraktive Preise und Medienpräsenz. Die Krönung des oder der Besten erfolgt jeweils am Montag in einer feierlichen Zeremonie.
Doch das Knabenschiessen wäre nicht das, was es ist, ohne die Chilbi. Der Rummelplatz beim Albisgütli bietet von Samstag bis Montag alles, was das Herz begehrt: Riesenrad, Autoskooter, Schiessbuden, kulinarische Stände, Konzerte und viele weitere Attraktionen. Es ist der grösste Jahrmarkt im Kanton Zürich und zieht jährlich über eine halbe Million Besucher an, von Familien mit Kindern über Jugendliche bis zu Nostalgikern, die sich an ihre eigene Teilnahme erinnern.
Das Knabenschiessen ist auch ein Anlass, der lokale Politik und Gesellschaft zusammenbringt. Vertreter aus Wirtschaft, Militär, Schule und Behörden zeigen sich auf dem Festgelände oder bei offiziellen Anlässen. Für viele ist es ein Moment der Begegnung, zwischen Tradition und Moderne, zwischen Jugend und Verantwortung, zwischen Stadt und Individuum.
Das Zürcher Knabenschiessen ist viel mehr als ein Schützenfest. Es ist ein Stück gelebte Schweizer Tradition, das seit Generationen weitergegeben wird, und dabei stets mit der Zeit geht. Ob als Teilnehmer, Besucher oder einfach als Geniesser der Chilbi-Stimmung: Vom 13. bis 15. September 2025 sollte man sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen. Wer Zürich verstehen will, muss mindestens einmal am Knabenschiessen gewesen sein.
Bildquellen: Hans Loepfe via Halo Photographs; LungTury via Flickr
Wenn sich im August die Sommersonne über dem Lago Maggiore spiegelt, verwandelt sich Locarno wieder in das pulsierende Zentrum des internationalen Arthouse-Kinos. Vom 6. bis 16. August 2025 findet die 78. Ausgabe des renommierten Locarno Film Festivals statt – ein Ereignis, das Filmliebhaber, Regisseure und Branchengrössen aus aller Welt anzieht. Die kleine Stadt im Tessin bietet dann nicht nur traumhafte Kulissen, sondern auch eine Plattform für mutiges, innovatives und grenzüberschreitendes Filmschaffen.
Das Herzstück des Festivals bleibt die legendäre Piazza Grande in Locarno, die sich Abend für Abend in einen der stimmungsvollsten Open-Air-Kinosaals Europas verwandelt. Rund 8.000 Menschen versammeln sich hier, um gemeinsam Filme auf einer gigantischen Leinwand zu erleben – ein einzigartiges Gemeinschaftsgefühl, das selbst Blockbuster-Streaming nicht ersetzen kann.
Für 2025 verspricht das Programm wieder grosse Namen und überraschende Neuentdeckungen. Eröffnungs- und Abschlussfilme wurden zwar noch nicht offiziell bekannt gegeben, aber erste Hinweise lassen auf grosse internationale Produktionen und besondere Weltpremieren schliessen. Auch prominente Gäste werden wieder erwartet: Die Gerüchteküche spricht von möglichen Ehrungen für Schauspielgrössen wie Tilda Swinton oder Pedro Pascal – doch offiziell bestätigt ist bislang nichts.
Ein besonderes Augenmerk des Locarno Film Festivals liegt traditionell auf dem Concorso Internazionale, dem internationalen Wettbewerb für Spielfilme. Hier stehen Werke im Mittelpunkt, die den konventionellen Blick auf Kino hinterfragen – erzählerisch wie formal. Auch 2025 werden zahlreiche Weltpremieren junger sowie etablierter Regisseure erwartet. Der mit Spannung erwartete Goldene Leopard, der Hauptpreis des Festivals, gilt nicht selten als Sprungbrett für eine internationale Karriere.
Neben dem Hauptwettbewerb bietet das Festival Formate wie den Concorso Cineasti del Presente, der ausschliesslich Debüt- und Zweitfilme präsentiert. Für viele junge Filmschaffende ist Locarno ein Ort der ersten grossen Anerkennung. Das Programm „Pardi di Domani“ (Leoparden von morgen) fördert zudem gezielt Kurzfilme und junge Talente aus der ganzen Welt.
Die diesjährige Ausgabe steht thematisch unter dem Motto „Human Landscapes“, einem Festival-Schwerpunkt, der sich mit sozialen Umbrüchen, Migration, Identität und ökologischer Verantwortung beschäftigt. Besonders spannend: Die Integration neuer Technologien wie Künstlicher Intelligenz und immersives Erzählen (VR/AR) in das Filmprogramm – ein deutliches Signal, dass Locarno nicht nur Tradition pflegt, sondern auch zukunftsorientiert denkt.
Auch Locarno Pro, das Branchensegment des Festivals, kündigt ein hochkarätiges Programm an. Mit Fokus auf den kanadischen Film wird im Rahmen von „First Look“ eine Auswahl postproduktionsnaher Projekte vorgestellt - ideal für Produzenten und Verleiher auf der Suche nach neuen Perlen.
Wer zwischen den Screenings Entspannung sucht, findet sie am See, in den Gassen der Altstadt oder bei einem Aperitivo unter Palmen. Die Rotonda by la Mobiliare, das offizielle Festivaldorf, bietet tagsüber Workshops und Diskussionen, abends Live-Musik, Streetfood und Partystimmung.
Vielfalt erleben in Zug Lesezeit: 4 Min. Publikation: 06. Oktober 2025, Jonathan Schönholzer Vom 25. Oktober bis 2. November...